Was ist Pesso-Thera­pie?

Die Pesso-Thera­pie ist eine welt­weit verbrei­tete Methode der Psycho­the­ra­pie und des emotio­na­len Wachs­tums, die seit den 60er Jahren von Albert Pesso und Diane Boyden-Pesso in den USA entwi­ckelt wurde. Ihr zugrunde liegt die Annahme, dass jeder Mensch in sich ein tiefes Wissen trägt über das, was er für seine opti­male Entwick­lung braucht. Jeder Mensch hat von Anfang an die Grund­be­dürf­nisse nach Platz, Nahrung, Schutz, Unter­stüt­zung und Begren­zung. Erfah­ren diese Bedürf­nisse in unse­rer frühen Entwick­lung eine ange­mes­sene Erfül­lung („Pass­form“), so ermög­licht uns dies einen guten inner­psy­chi­schen Umgang mit uns selbst und befrie­di­gende Bezie­hun­gen zu ande­ren. War unsere frühe Lern­ge­schichte jedoch vermehrt von unpas­sen­den Reak­tio­nen unse­rer Bezugs­per­so­nen auf diese Grund­be­dürf­nisse geprägt (z.B. defi­zi­täre oder grenz­über­schrei­tende Kontakte), so können daraus u.a. ein mangeln­des Selbst­wert­ge­fühl, Schwie­rig­kei­ten im sozia­len Umgang bis hin zu psychi­schen Störun­gen entste­hen.

Wir gehen davon aus, dass wir die Welt durch “die Brille unse­rer Geschichte” sehen und deshalb immer wieder ähnli­che Bezie­hungs­er­fah­run­gen machen und auch im späte­ren Leben Schwie­rig­kei­ten haben können, eine Erfül­lung dieser Grund­be­dürf­nisse zu erfah­ren. Z. B. wird dies durch eine nega­tive innere Erwar­tungs­hal­tung und durch eine Sensi­bi­li­sie­rung für Signale einer mögli­chen Ableh­nung begüns­tigt.

Ziel einer Arbeit nach Al Pesso ist es, eine heil­same Erfah­rung der Befrie­di­gung eines Grund­be­dürf­nis­ses zu machen, auf deren Grund­lage die aktu­elle Lebens­si­tua­tion neu bewer­tet und gestal­tet werden kann.

Diese Erfah­rung wird in einer thera­peu­ti­schen Gruppe, in Form einer „Struk­tur“, ange­strebt.

 

Was ist eine “Struk­tur”?

 Eine “Struk­tur” bezeich­net eine Einzel­ar­beit eines Teil­neh­mers in der Gruppe (ca. 50 Min.). Der Klient bekommt die Möglich­keit, seine aktu­elle persön­li­che Proble­ma­tik zu formu­lie­ren. Durch die Wahr­neh­mung und Beglei­tung der auftre­ten­den körper­li­chen und emotio­na­len Reak­tio­nen entwi­ckelt die Thera­peu­tin im Prozess zusam­men mit dem Klien­ten eine heil­same Gegen­erfah­rung. Um ein leben­di­ges Gegen­bild zu erschaf­fen, agie­ren die ande­ren Grup­pen­teil­neh­mer in einem Rollen­spiel (z.B. als ideale Eltern).

Wir gehen davon aus, dass die heil­same Inter­ak­ti­ons­er­fah­rung neben den frühe­ren Erleb­nis­sen als neue Erin­ne­rung im Gedächt­nis veran­kert werden kann. Dies eröff­net die Entwick­lung alter­na­ti­ver Verhal­tens­wei­sen und Wahr­neh­mun­gen für die aktu­elle Lebens­si­tua­tion.

  

Pesso-Thera­pie ist für Menschen geeig­net, die …

  • ihre emotio­na­len und körper­li­chen Reak­tio­nen besser verste­hen wollen.
  • neue Erfah­run­gen in einer Gruppe machen möch­ten, welche neue Erle­bens- und Verhal­tens­mög­lich­kei­ten im Leben ermög­li­chen.
  • ihre Bezie­hungs­fä­hig­keit verbes­sern möch­ten.
  • Folgen von trans­ge­ne­ra­tio­na­len Störun­gen im Rollen­ge­füge ihrer Herkunfts­fa­mi­lie erken­nen und verän­dern möch­ten.

 

Weitere Infor­ma­tio­nen zur Pesso-Thera­pie finden Sie unter:

www.pbsp.de

www.pesso-therapie.de

Lite­ra­tur­emp­feh­lung: Leon­hard Schren­ker „Pesso-Thera­pie: Das Wissen zur Heilung liegt in uns.“ Klett-Cotta Verlag.